SK-Lauf in Amberg

Wenn nichts geht, dann geht auch garnichts....
Die Aussichten auf den Amberger SK-Lauf waren für mich eigentlich sehr positiv. Das Wetter sollte warm und trocken sein, und mein Kangaroo, der gerade frisch eingefahren war, hatte so richtig gut Dampf in allen Drehzahlbereichen. Und eigentlich rechnete ich mir schon einiges aus. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Zunächst zum Lauf für den Shepherd Hobbycup. Ich war leider wieder der einzige Starter, der angetreten war. Das war ärgerlich, aber nicht zu ändern. Dank der Amberger Rennleitung konnte ich meine Runden in der Vorlaufgruppe 5 abspulen, so war ich wenigstens nicht alleine auf der Bahn. Keine Konkurenz, kein Spaß, daher beließ ich es bei einem Vorlauf. Ich war somit angetreten, gefahren, bin erster geworden und habe meine Ranglistenpunkte sicher. Auch wenn der Pokal wirklich sehr schön ist, es macht keinen Spaß mehr. Ob ich in Bamberg nochmals an den Start zum Hobbycup gehe, muß ich mir erst überlegen. Allenfalls, wenn ich Trainingsbedarf habe
Zurück zum eigentlichen "Rennen", dem SK-Lauf. Ich war gut gerüstet und so ging es denn auch in die Vorläufe. Schnell aber wurde mein Glaube erschüttert, denn auf der Geraden wurde ich fast schon angeschoben, einige mußten sogar bremsen. Mein Motor ging einfach nicht mehr vorwärts, hatte weniger Leistung als mein Cup-Motor. So ging natürlich garnichts, und in den Rundenzeiten hing ich weit hinter den schnellen Jungs zurück. Aus den Ecken heraus kam er erst nach einer Gedenksekunde, auf der langen Geraden drehte er nur mühseelig hoch, und damit begann für mich die Ursachenforschung. Änderungen an der Kerze, Vergasereinstellung und Kupplung brachten nur wenig Erfolg und zu allem Überfluß hatte ich in dann im letzten Vorlauf unerklärliche Funkstörungen, woraufhin mein Razor nicht bremste sondern mit offenem Hahn gerade aus in einen Begrenzungsbalken knallte. Damit war mein Samstag erledigt, ich erstmal bedient.
Bis spät in die Nacht hinein arbeitete ich an meinem Boliden, denn es stand die Kupplung samt Übersetzung zur Änderung an, die defekte Vorderachse wollte instand gesetzt werden, und letztendlich mußte ich die ganze Funkanlage überprüfen, ob irgendwo ein Kabelbruch oder ähnliches vorlag, denn seit ich die Spektrum habe, war das das aller erste mal, das ich richtige Störungen hatte.
Guter Dinge ging es Sonntag morgen in die letzten Vorlaufdurchgänge, und schnell war klar, ich hatte nachts Mist gebaut. Auch wenn die Kupplung beim Test im Fahrerlager noch scheinbar gut ging, auf der Strecke glänzte sie durch ewiges Schleifen und somit ging mein Vorlauf mit horrenden Drehzahlen über die Bühne, aber mein Auto war noch immer langsam. Nachdem mit Einstellen nichts ging, rupfte ich vor dem 1/4 Finale die Kupplung nochmals komplett auseinander. Hier stellte ich dann fest, das ich einen falschen Belag verbaut hatte, so das dieser nicht in den Konus der Centax-Glocke griff, sondern an der glatten Fläche dahinter, womit sich natürlich keine Kraft übertragen lässt. Kurzerhand wurde ein passender Belag bearbeitet, eingesetzt und die Kupplung komplett frisch eingemessen und justiert. Es sah recht vielversprechend aus. In der Vorbereitungszeit checkten wir nochmals die Temperatur, dann ging es an den Start. Alle kamen recht gut weg, doch dann gab es mal ein kleines Problem in der Zeitnahme, so das wir den Start nochmals wiederholen mußten. Und da.... ja, da ging mir der Motor zum ersten mal einfach so aus. Natürlich hatte ich keine Startbox in der Boxengasse, denn auch wenn der Motor irgendwie etwas schwächelte, so lief er doch eigentlich bis dato perfekt zuverlässig, ging nicht einmal aus, egal was auch war.
Lange Rede, kurzer Sinn, das 1/4 Finale war schon am Start verloren, auch wenn ich später nochmals ins Renngeschehen eingriff. Erben konnte ich natürlich nichts mehr.
Im 1/4 Finale hängen zu bleiben bedeutet im Sportkreis Süd die Teilnahme am C-Finale, die hier ausgetragen werden. Eine wirklich schöne Sache, denn wenn man schon nicht weiterkommt, dann kann man sich zumindest nochmals mit den anderen "Hängenbleibern" messen und hat etwas mehr Fahrzeit, muß nicht gleich zusammenpacken. Und in diesem C-Finale wären 6 Fahrer gewesen, so denn auch alle angetreten wären. Gelohnt hätte es sich, denn nicht oft kann man sich mit Maxi Vogl, einem deuten Top-Junior-Fahrer messen, denn auch er war an diesem Tag vom Pech verfolgt, kämpfte ständig mit Motorabstellern.
Um einen letzten Versuch zu starten, wechselte ich vor diesem C-Finale das komplette Auspuffsystem, auch wenn ich keinen Schaden feststellen konnte. In der Vorbereitungszeit des C-Finales dann ging er endlich mal vorwärts. Kein würgen mehr beim aufreisen und lahmes hochdrehen, der Motor ging endlich.
Nur noch zu dritt am Start, ging es so in ein lockeres 20-Minuten-Finale. Am Anfang lief es recht gut, der Motor ging jetzt ordentlich, auch wenn Maxi mit seinem Triebwerk auf der Geraden doch etwas schneller war. zumindest konnte mich Christoph auf der Geraden ncihtmehr anschieben, ich nahm ihm sogar etwas ab. Nach einigen MInuten allerdings zeigte sich ein ekelhaftes Fahrverhalten. So zog das Auto beim Gasgeben zur Seite, drehte sich unkontrolliert, wenn ich beim bremsen einlenkte und schob ohne Gas in den Kurven gnadenlos über die Vorderräder. Ich hatte alle Mühe, die Kiste auf der Bahn zu halten und noch halbwegs schnell zu fahren. So hatte ich natürlich keine Chance, Maxi noch irgendwie Paroli bieten zu können und ich schloß mit 2 Runden Rückstand hinter ihm den lauf als 2ter ab. Wie sich später zeigte, hatte ich bei der Reperatur der Vorderachse die Madenschraube des oberen Querlenkers überdreht, so das die Drehachse nicht richtig fixiert war und nach hinten aus dem Bulkhead wanderte. In der Folge klappte das Vorderrad ohne Last nach hinten-aussen weg und ging auf Nachspur, beim Gasgeben zog es nach vorne-innen auf Vorspur. Aber das machte das Kraut auch nichtmehr fett.
Wie meine Frau allerdings sagte, "schau dir doch das positive an: Der Hobbycup-Pokal ist der bisher schönste, den du im cup bekommen hast, und auch der andere Pott ist doch wirklich mal ein schönes Teil". Hier muß ich dann sagen, stimmt!
Die Amberger hatten wirklich Anreiz geschaffen, auch das B und C Finale zu fahren. Sie gaben für den besten Klasse 1 Fahrer und Klasse 2 Fahrer des jeweiligen Finales einen schönen Pott aus. Mir ist völlig unverständlich, wie manche Teilnehmer hunderte von Kilometern anreisen, Material im Wert von x-tausend Euros im Gepäck haben, und dann den unteren Finalläufen fernbleiben, weil das ja nur "unnötig einen Satz Reifen und 4 Tanks Sprit kostet"
Hier sage ich ganz klar, man kann nicht immer im A-Finale fahren, und manchmal verzapft man selbst auch Mist. ich habe mir mein schlechtes Abschneiden bei diesem Rennen selbst zu zu schreiben, aber das gehört halt auch dazu.
Über das Auto selbst konnte ich am Wochenende absolut nicht meckern. Ausser den selbst fabrizierten Unzulänglichkeiten hielt der Razor tadellos durch. Und so heißt es jetzt für mich, "Nach dem Rennen ist vor dem Rennen", und in 2 1/2 Wochen geht es auf einer der schönsten Anlagen in Süddeutschland, beim MCC Türkheim weiter. und wenn alles glatt läuft, dann werde ich es dort einfach besser machen.


Stephan