Stockerl in Hof

Nachdem in Nürnberg eindringendes Wasser im Halbfinale alle Hoffnungen auf den A-Endlauf zunichte machte und ich in Greuthof aus gesundheitlichen Gründen nicht starten konnte, freute ich mich sehr auf den
SM-Lauf auf dem Minidrom Köditz, meiner Hausstrecke. Ich hatte mich gut vorbereitet und beide Razor waren top in Form. Das ältere Modell war mit dem Novarossi N21-5T ausgerüstet für den Hobbycup, der Razor 2 mit einem älteren
Novarossi 7-Kanaler und dem Edam-Auspuffsystem. Dieses Auspuffsystem setzte ich übrigens nicht als einziger ein, denn man sagt ihm eine saubere und weiche Leistungsentfaltung nach, was gerade auf solch kurvigen Kursen wie dem Minidrom von Vorteil ist.
Natürlich kenne ich die Strecke in und auswändig und entsprechend waren meine Setups schon bewährt. Daher konnte ich mich im Training darauf beschränken, mit Feinheiten auf das steigende Gripplevel zu reagieren, und so
ging es dann auch in die Vorläufe.Nur ganz kurz möchte ich auf den Hobbycup 1:8 eingehen. Hier war
ich leider der einzige Starter, so das ich in den Vorläufen am Samstag einfach nur etwas "Show" ablieferte. Show bedeutet in diesem Fall, das ich ohne Rücksicht auf die Rundenzeiten den Razor 1 einfach spektakulär und
Zuschauerwirksam um den Kurs jagte. Das gipfelte dann darin, das ich mitunter Runden zeigte, in denen ich nicht einmal den Gashahn weniger als 50% offen hatte, so das Zuschauer der Ansicht waren, ich würde permanent Vollgas um den Kurs hetzen. Das sah spektakulär aus, hörte sich brutal schnell an und sollte eigentlich auch auf´s Material gehen. Allerdings, mein Razor1 ließ sich davon absolut nicht beeindrucken, was sich später zeigte. Damit war es das dann auch für den Hobbycup 1:8 an diesem WE, denn wegen des Regens am Sonntag verzichtete ich auf weitere Läufe. Erster war ich sowieso. Stolz bin ich nicht darauf, aber ich brauche einen Ranglistenplatz, um auch beim Endlauf im Oktober eine Chance auf einen guten Gesamtrang zu haben.


Zurück zur SK-Wertung


Mein erster Vorlauf war ein Sicherheitslauf, den ich nicht sonderlich schnell aber fehlerfrei absolvierte. Im zweiten Vorlaufdurchgang legte ich mal ein paar Kohlen nach und schaffte locker meine 29 Runden. Ich bin
kein Top-Qualify-Fahrer, aber mir war klar, das ich auch deren 30 schaffen könnte, zumal im zweiten Vorlauf ein Kugellager der Zwischenwelle kaputt ging, woraufhin ich den langen Treibriemen verlor und so die letzten Runden nur mit Heckantrieb abspulte. Im driten Vorlauf erlaubte ich mir leider einen Ausrutscher. Der kostete mich einige Zeit und so schrammte ich nichtmal 0,5 Sekunden an der 30ten Runde vorbei. Das reichte vorerst für den 10 Platz und angesichts der Tatsache, das nachfolgende Fahrer mich nur unwahrscheinlich verdrängen würden, schenkte ich mir den vierten Vorlauf.Sonntag morgen dann die große Ernüchterung: Es hatte stark geregnet, alles war nß.. Den letzten Vorlauf nutzen daher nur noch diejenigen, die Samstags entweder noch nicht da waren, oder um sich auf die nassen Bedingungen ein zu fahren. Ich probierte nur kurz meine superweichen naß/trocken-Moosgummis aus, für die es allerdings noch ein klein wenig zu naß war.
Nachdem die Viertelfinale der Klasse 1:10 absolviert waren, startete mein Halbfinale mit mir vom fünften Startplatz aus und nicht jeder wollte sich diesen Eiertanz antun. Meine Entscheidung, auf die superweichen Moosgummi zu setzen zahlte sich schnell aus, denn aus der Startrunde kam ich als erster zurück. Allerdings rückte mir Torsten Müller mit seinem Velox bald auf den Pelz und so ließ ich ihn vorbei. Ich hängte mich einfach an ihn heran und so
zogen wir langsam dem Feld davon. Es war in diesem Zeitraum nicht wichtig, schnell zu sein. Vielmehr war ein sensibler Gas-Finger und das strikte Einhalten der Linie der Weg zum Ziel, denn jeder Ausrutscher kostete immens Zeit. Kurz vor Ende dieses 15-minütigem Halbfinales kollidierte Torsten mit einem zu Überundendem Fahrzeug und ich konnte ihn somit noch abfangen, das Halbfinale für mich entscheiden. So ganz nebenbei fuhr ich in diesem Halbfinallauf auf der immer weiter abtrocknenden Piste die schnellste Runde.Da das zweite Halbfinale auf trockener Piste stattfand, galt für die Startaufstellung des Finales nicht die erreichte Rundenzahl sondern die Plazierung des Halbfinales. Und damit war mir der zweite Startplatz sicher.
Zunächst standen aber noch die Halbfinals und anderen Finale an, bevor das A-Finale der Klasse 1:8 startete, und es zerstörte sich leider auch die Hoffnung, das dieses auch trocken bleiben würde, denn es begann wieder leicht zu nieseln, schließllich zu regnen. An den Start zu dieser Wasserschlacht gingen noch 7 Fahrer.

Leider zeigte sich sehr bald, das meine Capes nicht so recht mit dem Fahrwerk harmonierten. War ich auf feuchter Piste noch relativ schnell, so war ich jetzt nur noch "Mitfahrer", da mein Auto brutal über die Vorderachse schob. Ich hatte keinerlei Chance auf gute Rundenzeiten. Letztendlich aber hielt mein Razor tadellos durch. Mit spät aber weich greifender Kupplung blieb der Motor gut auf Temperatur und dank fehlerfreier Fahrt erreichte ich das Ziel als fünfter. Da Klasse 1 und 2 zusammen fahren und später erst getrennt gewertet werden, bedeutete das für mich letztendlich den zweiten Platz in der Klasse 2.

Sicher, ich wäre so gerne auf dem obersten Treppchen gestanden, aber unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis doch recht zufrieden. Letztendlich geht es voraussichtlich in 14 Tagen in Amberg weiter, unter hoffentlich strahlender Sonne.

 

Stephan