Seuchenjahr 2013

Eigentlich war ich letztes Jahr guter Dinge, dieses Jahr endlich mal die Ergebnisse ein zu fahren, für dich ich trainiert hatte, gelernt hatte und für die das Auto auch gut genug ist. Denn, wenn ich auf meiner Hausstrecke locker in das A-Finale fahren kann, obwohl die strecke technisch sehr anspruchsvoll ist und somit hohe Anforderungen an das Setup stellt, so sollte mir das doch auch anderweitig gelingen.
Leider zeigte 2013 bisher, das es absolut nicht mein Jahr ist, ich bezeichne es eigentlich schon als Seuchenjahr, denn mir gelang bis jetzt rein garnichts :(


Bamberg:
Das Rennen auf dieser Strecke ließ ich aus. Zum einen waren die Wettervorhersagen äusserst bescheiden, zum anderen liegt mir diese Strecke irgendwie absolut nicht.
Greuthof:
Eigentlich eine sehr liebenswerte STrecke. Nicht sehr schnell, aber durchaus als anspruchsvoll zu bezeichnen. Das Training am Samstag fiel sprichwörtlich ins Wasser. Die dann stattfindenden Vorläufe waren auf halbwegs trockener Piste dann und ich lag nichtmal schlecht im Mittelfeld, trotz fehlendem Training.
Am Sonntag Morgen dann war es noch absolut trocken während der letzten, stattfindenden Vorläufe. Allgemein legten die Fahrer noch zu, allerdings reichte man mich etwas nach hinten durch, da ich nur einen Vorlauf sauber durchbrachte, und dieser war leider nicht sonderlich schnell. Leider regnete es dann auch wieder etwas, und so ging ich im Halbfinale mit meinem Regenauto und Naß-Moosgummis an den Start. Nach dem ersten Tankstopp ging mir dann das Auto fast durch um dann mt Failsafe stehen zu bleiben. Irgendwie war Wasser in die Empfängerbox geraten und legte mir die Empfangsanlage lahm. Ein magerer 12. Platz war die Folge.


Türkheim:
eine Strecke, die ich eigentlich sehr mag. Zum einen ist sie technisch interessant zu fahren, zum anderen ist es eine der wohl schönsten Anlagen im Sportkreis Süd.
Erstmals in diesem Jahr konnte ich von Anfang an auf einer trockenen Piste fahren und mußte dann feststellen, das die Matrix-Reifen im Gegensatz zu den von mir bisher gefahrenen ATS-Reifen eine andere Charakteristik haben. Zum aller ersten mal seit ich den Edam fahre, hatte ich viel zu viel Lenkung. Während ich für die schnellen Kurven mit der hinteren Abrißkante durchaus noch gegensteuern konnte, so war in den langsamen Kurven, speziell ohne Last, das Heck unberechenbar und extrem lose. Nach einigen Änderungen im Setup bekam ich das Problem langsam in den Griff und bekam immer mehr Vertrauen in das Auto. Die Steilkurve war easy zu fahren. Und selbst wenn ich etwas zu spät einlenkte und eigentlich von der Ideallinie abkam, was normalerweise unweigerlich zu einem untersteuern und damit zum rausrutschen führt, mußte ich nur etwas stärker einlenken und konnte voll auf Gas bleiben. Die Vorläufe zeigten mir dann ein mal mehr, das ich kein guter Qualifier bin, denn Platz 25 war nicht sonderlich berauschend. Allerdings ging davon auch ein Teil zu Lasten meiner beiden Motoren, die irgendwie nicht so recht in die Gänge kommen wollten. Dennoch rechnete ich mir brauchbare Chancen für die Finalläufe aus, denn auf längere Fahrzeiten gesehen bin ich recht konstakt mit einer nur sehr geringen Fehlerquote.
Aber, mich ereilte wieder ein mal das Pech. Im 1/4 Finale, gleich in der allerersten Runde konnte Ralf Drachsler seine Warnung nicht schnell genug rufen, er lag nach etwa 1/3 der Geraden nach einem Anstupser von hinten auf dem Dach. Und wie sollte es anders sein, ich erwischte ihn natürlich frontal, verdrückte mir dabei etwas die Spur und meine Karosse wurde vorne nach oben verformt, aufgeworfen. Ich humpelte vorsichtig in die Box und trotz einem schnellen Eingreifen und Richten (Nochmals danke Herr Schmidkonz), am Ende fehlte mir diese Zeit zum Erreichen des Halbfinales. Sollte halt so sein, dachte ich und machte mich für das C-Finale dann fertig. Leider hatte mein Auto ganz offensichtlich bei dem Crash im 1/4 Finale mehr abbekommen, als ich gesehen hatte, denn meien Rundenzeiten waren nicht sehr ansprechnd. Dennoch hätte es durchaus reichen können, mich in diesem C-Finale vorne zu paltzieren wenn.... ja, wenn nicht in Runde 10 jemand in der Steilkurve mitten drinn quer gestanden hätte. Ohne Vorwarnung sah ich nur noch etwas grünes im Weg und schon krachte es erneut. Mein Auto schleuderte dabei so unglücklich in den Fangzaun, das die Hinterachse und einige andere Teile völlig zerstört waren. Selbst meinen einteiligen Motorträger verdrückte es dabei.


Amberg:
Mit einem frisch aufgebauten Auto und einem überarbeiteten Motor ging ich frohen Mutes in das nächste Rennen. Die strecke in Amberg ist technisch nicht so extrem anspruchsvoll wenngleich sie ein paar kleine Tücken bereit hält. Trotz wirklich guter Vorbereitung klebte mir wieder das Pech an den Reifen. von meinen Vorläufen brachte ich kaum einen sauber durch. Getriebeschäden bzw. Karies am zweiten Gang trafen mich wiederholt, und wenn ich mir mal einen Ausrutscher erlaubte, dann landete ich garantiert so doof an einem Begrenzungsbalken, das mir ein Querlenker hinten und ab und an auch ein Achsschenkel hinten zu Bruch gingen.
Wieder einmal mußte ich im 1/4 Finale antreten, wobei meine Chancen auf einen Aufstieg in das 1/2 Finale durchaus sehr gut waren, denn das Auto lag eigentlich sehr gut und auch mein Motor schwächelte nicht. Ich weiß nicht warum, aber gleich zu Begin des 1/4 Finales räuberte ich wie gewohnt im S ein klein wenig über die Curbs, als mein Auto plötzlich das Heck herumwarf und ich rücklings in den Balken einschlug, wobei natürlich wieder ein Querlenker zu Bruch ging und mein 1/4 Finale somit beendet war, noch bevor ich richtig angasen konnte. Bei der Reperatur mußte ich dann feststellen, das offensichtlich ein Bruch des Belüftungssternes der Bremsscheibe zum klemmen und damit zu einer Vollbremsung führte, wodurch das Auto entsprechend herumschleuderte. Entnervt, aber doch noch motiviert richtete ich den Schaden wieder und ging dann an den Start des C-Finales. Auch wenn nicht viele Fahrer starteten, so wollte ich doch alles geben, um wenigstens jetzt einen sauberenund schnellen Lauf hin zu legen. Unglücklicherweise wurde ein unvorsichtiger Helfer von einem Fahrzeug erfaßt und stürzte, wobei er sich Verletzungen am Bein zuzog, die den Einsatz eines Rettungswagens nötig machten. Das C-Finale, bei dem ich bis dato gut vorne dabei war, wurde daraufhin abgebrochen, das Ergebnis war somit irrelevant.


Hof:
Mein Heimrennen, auf das ich mich am meisten gefreut hatte. Natürlich würde es schwer werden, bis in das A-Finale zu gelangen, aber meine Hausstrecke ist technisch sehr anspruchsvoll und ich kenne da natürlich jeden Winkel. Samstags lief es recht gut, das Auto lag sauber, allerdings zeigte mein Motor im direkten Vergleich wieder ein paar schwächen. Kurzerhand schraubte ich nach den Vorläufen meinen neuen Picco ins Auto und fuhr diesen noch ein. Sonntag morgen im ersten Vorlauf wollte ich ihn dann noch auf Leistung und Temperatur einstellen, als mir der Empfängerakku wegen einer defekten Zelle einknickte. Im letzten Vorlauf dann wollte ich den Motor endlich einstellen, mußte dann aber feststellen, das mein Helfer selbst schrauben mußte und mir nicht bescheid gesagt hatte. Ich konnte mich zwar noch etwas steigern, aber der Motor erreichte nicht seinen optimalen Lauf und somit kein ideales Ergebnis. Vom erhofften Halbfinale war ich dann doch einige Minuten entfernt, zumindest so lange, wie der 1/4-Final-Lauf dauern sollte. Sollte ja kein Problem darstellen, denn nur 1 Auto würde hängen bleiben. Gleich zu Beginn den Motor noch etwas korrigiert und dann endlich mal das Leistungspotenzial ausschöpfen, so war der Plan.
Aber, wieder einmal ereilte mich das Pech, ein Fremdkörper gelangte ins Auto, verklemmte sich im hinteren Riemenrad und noch vor dem Start war mein hinterer Treibriemen samt dem kleinen Riemenrad komplett Zahnlos, so das ich nichtmal an den Start des 1/4 Finales gehen konnte. Ich war somit letzter und hoffte darauf, das ich wenigstens noch als 11ter im B-Finale starten könnte, reparierte entsprechend schnell mein Auto. Leider führte kein Weg dahin, denn der Rennleiter verwies mich auf das Reglement, wonach dieser Fall nicht vorgesehen ist und er stellte eine Ausnahme auch nicht zur Entscheidung durch die anwesenden B-Finalteilnehmer. Somit blieb ich 21ster und letzter. Zum ersten mal in all den Jahren war ich auf meiner Hausstrecke letzter, ohne eine Chance, mich irgendwie noch zu verbessern. Ich glaube, so niedergeschlagen habe ich noch nie die Bahn verlassen.


Nürnberg:
Nürnberg fing gleich zu Beginn schlecht an. Am Samstag lag ich vormittags noch krank im Bett und nur mit Mühe konnte ich wenigstens auf meiner Hausstrecke das Auto nochmals testen und einige Korrekturen vornehmen. Sonntag morgen dann ging es fit nach Nürnberg. Leider zeigte mein Razor dort wieder die gleichen Sorgen wie in Türkheim. Speziell nach dem schnellen S war die Hinterachse sehr lose, was öfters in einem Dreher endete. Leider hatte ich nur zwei Vorläufe Zeit, das Fahrwerk zu ändern und Korrekturen an Kupplung und Getriebe vor zu nehmen und stand entsprechend ganz hinten. Zum Viertelfinale wechselte ich dann kurzfristig zu Contact-Reifen, mit denen das Fahrverhalten dann doch harmonsicher und berechenbarer war. Leider waren meine Korrekturen von Kupplung und Getriebe aber zu zaghaft gewesen, so das meine Kupplung noch immer zu früh kam und mein Getriebe bei weitem zu spät schaltete, auf der Gegengeraden kam der zweite Gang erst kurz vor dem Bremspunkt. Damit gewinnte man natürlich keine Blumentopf und am Ende fehlten mir dann entsprechend rund 2 1/2 Runden zum Halbfinale.
Nochmals zog ich die Kupplungsmutter weiter an und ließ das Getriebe eher schalten, denn wenigstens im c-Finale wollte ich mich vorne platzieren. Das Getriebe wurde besser, aber die Kupplung kam nach einigen Runden wieder zu bald und so konnte ich nur mit Mühe das C-Finale auf Platz 2 beenden.
Auch wenn das Ergebnis in Nürnberg wieder sehr ernüchternd und eher demotivierend war, so lief doch der Razor störungsfrei sauber durch. Für die fehlerhafte Kupplung und Getriebe kann das Auto nichts, hier hätte ich einfach noch genauer arbeiten müssen.

Als Fazit für die Saison bzw. die SK-Läufe bleibt mir somit nur eines:
Eine absolute Seuchensaison, in der mich das Pech entweder an den Reifen oder an den Fingern klebte.
Trotzdem, oder gerade deshalb geht es bald zur Deutschen Meisterschaft nach Kirchhain. Die Strecke dort ist technisch ähnlich anspruchsvoll wie Türkheim und ebenfalls eine sehr schöne Anlage. Vielleicht fällt dort meine Qualifying-Schwäche nicht so extrem ins Gewicht, da mit Einheitsreifen ohne jede Bearbeitung gefahren werden muß, was bei mir von jeher Standard ist. Bleibt nur zu hoffen, das es nicht regnet, denn Regenrennen sind immer eine Art Lotterie, und bei meinem Pech dieses Jahr....

Bis bald
Stephan